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First Wildlife

Einen ersten Kontakt zur afrikanischen Tierwelt hatten wir natürlich auch schon, zunächst mit der geflügelten Fraktion. Im Garten der Flughafen-Lodge tummeln sich die ersten Exoten. Ein Wiedehopf! Theoretisch gibt es ihn ja auch in Deutschland, ich habe aber noch keinen gesehen. Er marschiert stramm über den gepflegten Rasen der Lodge und pickt sich Leckereien aus dem Rasen.

Der afrikanische Wiedehopf

Im Baum baut ein Webervogelrüde sein kunstvoll gewobenes Nest, dann macht er einen Heidenlärm und versucht so wohl, Frau Webervogel zur Familiengründung zu überreden. Madame war noch nicht auszumachen, da muß er wohl noch den ein oder anderen Halm in die Waagschale werfen bzw. an die Hütte knüpfen, bevor sie sich vielleicht überreden läßt. Webervögel sind Tiere, die ich wirklich nur aus dem Fernsehen kannte und die ich unbedingt sehen wollte, und tatsächlich scheint es sie hier ziemlich oft zu geben.


Webervogelbauherr begutachtet den Rohbau

Zwischen den startenden Flugzeugen, wir sind halt noch neben dem Flughafen, fliegen Hagedasch-Ibisse unter lautem Getöse ein, hier heißen sie „HA-HA-Bird“, weil sie eben lautstark so rufen. Abends in der Lodge lernen wir eine deutsche Auswanderin kennen, die ehrenamtlich im Kruger-Nationalpark arbeitet. Das Gespräch macht umso mehr Lust, endlich loszufahren. (Sie versucht auch, mir meine Schlangenphobie zu nehmen und versichert, dass die alle abhauen bis auf die Puffotter. Die Puffotter ist aber so fad, dass sie meistens (!) nichts macht) Heute haben wir eine Tour zu einer Gepardenaufzuchstation gebucht. Ishmaia, ein in Simbabwe geborener Student kutschiert uns im neuen BMW X6 des Lodgechefs durch die Gegend. Er hat in Simbabwe Englisch gelernt und ist wirklich auch für meine Frau sehr gut zu verstehen; wir führen abermals sehr tiefgründige und offene Gespräche über die Situation der Menschen in Südafrika und Simbabwe. Die Kurzform ist: ohne Korruption wäre alles besser. Die Aufzuchstation züchtet Geparden und Wildhunde und wildert sie dann aus-gleichzeitig verstehen sie sich als Botschafter, die die Bevölkerung für die Belange der Wildtiere zu sensibilisieren versucht. Es nützt nichts, die Tiere zurück in die Natur zu bringen und dort werden sie dann von Bauern als vermeintlicher Nahrungskonkurrent vergiftet. Allgegenwärtig ist wirklich die Problematik der Wilderei. Das geht soweit, dass vergiftete Kadaver ausgelegt werden, die dann von Geiern gefressen werden. Schießen Wilderer ein Nashorn oder einen Elefanten, finden sich über dem Kadaver sehr schnell die Geier ein, die dann den Rangern zeigen könnten, dass dort gewildert wurde. Also werden als erstes die Geier vergiftet, damit die Wilderer in Ruhe ihrem blutigen Geschäft nachgehen können. So sind auch einige Geierarten in Südafrika an den Rand der Ausrottung gebracht worden. KÖNNTE MAL BITTE JEMAND DEN ASIATEN SAGEN, DASS IHR SCHNIEDEL AUCH SO GANZ TOLLE SACHEN MACHT UND MAN KEIN NASHORNPULVER EXTRA DAFÜR BRAUCHT???

Zurück zur Aufzuchtstation, es ist wirklich interessant: Einige sehr alte Tiere fristen hier ihr Gnadenbrot, Die Wildhunde zeigen bei der Einfahrt unseres Jeeps quasi ihre Jagdstrategie und umkurven uns unter fiependen Geräuschen, die an den Hetzlaut unserer Jagdhunde erinnern (oder an das Gejodel meiner PeeWee, wenn sie im Gebüsch das Stöckchen sucht) Wildhunde werden z.B. niemals als Einzeltiere, sondern immer als Rudel ausgewildert und Geparden durchlaufen erst mehrere Stufen der Selbständigwerdung, bevor sie schließlich mit der Erlegung eines Impalas zeigen, dass sie bereit für die Wildbahn sind. Ein sehr interessanter Vormittag! Jetzt sitzen wir in der etwas sehr langweiligen Transferlodge, von der es morgen früh dann losgeht in die Wildnis. Da wird dann wohl auch das WLAN schlagartig schwächer im Signal, so dass der nächste Post wahrscheinlich erst in geraumer Zeit kommen wird. Keine Angst, ich knipse und schreibe weiter :-)


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